Partitionierungsproblem

[RGW]

Hallo Forum,

mein Sohn hat über seine Schule ein Netbook ASUS EEE PC 1015CX gekauft (kaufen müssen). Das Gerät hat von Haus aus eine 320GB Harddisk und Windows 7 Starter. Es wurde von der Schule so konfiguriert, daß jetzt folgende Partitionen auf der Harddisk sind (allesamt als Primäre Partition!):

Partition "C" mit 100GB, enthält Windows 7 Starter
Geschützte Partition 16GB, enthält ASUS Systemwiederherstellungs-Daten
Partition mit Ubuntu 184GB (von der Schule eingerichtet)
Geschützte Partition 16GB (weiß nicht, wofür)

Gestartet wird über einen Bootloader.

Angeblich war die Ubuntu-Partition ab Werk als Windows 7 - Partition "D" eingerichtet und wurde einfach in Ubuntu umgewandelt. Da mir das viel zu viel Speicherplatz für Ubuntu ist (laut der Schule wären bereits 30GB für deren Zwecke als üppig anzusehen), würde ich die Ubuntu- Partition gern teilen in 30GB für Ubuntu und 154GB, die in irgendeinerweise Windows 7 zugeschlagen würden. In der Schule haben sie die Ubuntu- Partition schon versuchsweise auf 30GB verkleinert, waren dann aber nicht in der Lage, den entstandenden, nicht partitionierten Plattenplatz der C-Partition zuzuschlagen, da diese an die erste geschützte Partition grenzt. Als eigenständige Partition läßt sich der freie Platz auch nicht einrichten, da max 4 primäre Partitionen erlaubt sind (oder??).

Ich hab den Rechner selbst noch nicht in der Hand gehabt, bin auch in diesen Dingen nicht sehr firm, daher hoffe ich hier auf Hilfe. Mir steht "Paragon Partition Manager™ 11 Professional" zur Verfügung.

Vielen Dank im Voraus für Eure Tips - und Nachsicht mit einem Newbie :-)

Gruß
Rudi

[Deutsches Paragon-Support-Team]

Hallo, RGW,

zu Deinem Vorhaben ist Verschiedenes zu sagen:

* auf einer klassischen Basis-MBR-Festplatte sind nur entweder 4 primäre Partitionen oder 3 primäre und eine erweiterte Partition möglich. Diese sind in vier dafür vorgesehenen Bereichen im MBR adressiert. Bei einer erweiterten Partition handelt es sich um eine Art Container, in der beliebig viele logische Partitionen angelegt werden können. Diese sind in der erweiterten Partition eingetragen, nicht im MBR. Deshalb darf zum Beispiel die aktive Partition mit dem Bootloader nur primär sein.

* Ein Bootloader ist immer vorhanden. Bei einer Installation mit nur einem Betriebssystem bemerkt man ihn nur nicht. Bei einer Installation mit mehreren Betriebssystemen stellt er die Auswahlmöglichkeit zur Verfügung. Auf einem Multiboot-System mit Linuxbeteiligung wird im Normalfall der Bootloader des Linux benutzt.

* Bei unseren Programmen handelt es sich in der Regel um Windows-Software. Diese kann zwar viele verschiedene Dateisysteme bearbeiten, ist aber nicht für die Zusammenarbeit mit anderen Betriebssystemen als Windows gedacht. So wird zum Beispiel bei bestimmten Gelegenheiten wie der Wiederherstellung einer Systempartition der MBR auf Windows-Standard zurückgesetzt. Damit wird der Teil des Linux-Bootloaders, der im MBR residiert, zerstört. Dem kann man zwar mit den entsprechenden Vorkehrungen entgehen, abe das ist nicht ganz trivial.

* Bei der 16-GB-Partition am Ende der Festplatte handelt es sich vermutlich um die swap-Partition von Ubuntu. Das ist mit der Auslagerungsdatei von Windows vergleichbar.

* Für die Vergrößerung von C: auf Kosten der Systempartiton von Ubuntu würde ich wie folgt vorgehen:

1. Festplattensicherung erstellen,

2. für alle Windows-Partitionen chkdsk ausführen, unbedingt vorher http://support.paragon-software.com/...ein#faq_chkdsk lesen,

3. Rechner von der WinPE-CD des Partition Managers (PM) booten,

(Benutze bitte für alle folgenden Operationen die Funktion "Partition verschieben/Partitionsgröße ändern" und lasse jede Operation sofort mit Klick auf den grünen Haken "Ausführen", bevor Du die nächste in Angriff nimmst.)

4. Ubuntu-Partition verkleinern, indem Du den linken Rand der Partition nach rechts ziehst oder den entsprechenden "Speicherplatz davor" einstellst,

5. Asus-Partition in der Mitte anklicken, festhalten und nach rechts über den unpartitionierten Speicher wegziehen,

6. den rechten Rand von C: über den unpartitionierten Speicher ziehen.

[RGW]

Hallo Support Team :-)

danke für die ausführliche und sogar für mich verständliche Antwort!

Im Moment habe ich nur noch folgende Fragen bzw. Anmerkung:

* ... Auf einem Multiboot-System mit Linuxbeteiligung wird im Normalfall der Bootloader des Linux benutzt...

So scheint es auch in meinem Fall zu sein, bei einem fehlgeschlagenen Start des Bootloaders hab ich nämlich mal was von "Grub" gesehen.

* ...So wird zum Beispiel bei bestimmten Gelegenheiten wie der Wiederherstellung einer Systempartition der MBR auf Windows-Standard zurückgesetzt. Damit wird der Teil des Linux-Bootloaders, der im MBR residiert, zerstört. Dem kann man zwar mit den entsprechenden Vorkehrungen entgehen, abe das ist nicht ganz trivial...

Hier bin ich mir nicht ganz sicher, was das für mich bedeutet, wenn ich bei der Veränderung der Partitionen so wie von Euch vorgeschlagen verfahre. Ich sollte also im Fall des Falles die Systempartition nicht mit PM wiederherstellen, richtig? Könnte ich mir mit einer Image-basierten Datensicherung (wie Paragon Drive Backup) helfen?

5. Asus-Partition in der Mitte anklicken, festhalten und nach rechts über den unpartitionierten Speicher wegziehen,...

Kann ich davon ausgehen, daß die ASUS-Partition das funktionsfähig überlebt?

Ich hoffe, diese Fragen sind nicht zu sehr am Thema vorbei. Nochmals vielen Dank für die Hilfe!

Gruß
Rudi

[Deutsches Paragon-Support-Team]

Hallo, RGW,

die sektorbasierenden Images des PM sind dieselben wie beim Drive Backup. Die Aussage gilt insofern für all unsere Programme, die Backups können.

Wenn die Asus-Partition sich verschieben lässt, sollte das kein Problem sein. Die Partition bleibt ja auch nach der Verschiebung die zweite auf der Platte, da C: nur vergrößert wird.

[RGW]

Ok, nochmals vielen Dank für die Unterstützung
- und schöne Feiertage!

Gruß
RGW

[Deutsches Paragon-Support-Team]

Hallo, RGW,

danke für die Rückmeldung. Dir ebenfalls schöne Feiertage und einen guten Rutsch